Auch im Glaserhandwerk existiert eine, immer stärker technisch geprägte, Fachsprache. Ihre Anwendung ist für die Verständigung der an einem Werkauftrag Beteiligten eine wichtige Grundlage für den Erfolg. Die Eindeutigkeit und klare Definition der verwendeten Begriffe sichert dem Unternehmer bei Planung, Angebot und Abwicklung die Basis für einen komplikationsfreien Ablauf.
Immer häufiger finden auch gewerks-typische Begriffe, die technische Details eindeutig beschreiben, Eingang in den allgemeinen Sprachgebrauch. Sie dienen somit nicht nur der Verständigung der Fachleute untereinander, sondern auch der allgemeinen Information der Öffentlichkeit. Das Interesse an Fachinformationen hat hier deutlich zugenommen.
Auch für die angrenzenden Gewerke, Hersteller, Planer und Sachverständigen ist die Kenntnis exakter Begriffsbestimmungen unabdingbare Voraussetzung für ihre Tätigkeit und werden im Anschluss erläutert.
a-Wert
Bezeichnung für den Fugenduchlasskoeffizient welcher den Wert für die Luftmenge, die über die Fugen zwischen Flügel- und Blendrahmen eines Fensters in einer Stunde und bei 10 Pa Luftdruckdifferenz auf einem Meter Fugenlänge ausgetauscht wird. In DIN EN 12207 sind Anforderungen bezüglich des a-Werte von Fenstern und Türen festgelegt und werden so von der EnEV gefordert. [1]
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[1] Vgl. Technische Richtlinie Nr 1 des Glaserhandwerks, 2009; Seite 6
Absolute Luftfeuchtigkeit
[g/m³]
Maximale Luftfeuchtigkeit [2]
Die bei einer bestimmten Temperatur in einem Kubikmeter Luft maximal mögliche Wasserdampfmenge (Sättigungsmenge)
Absolute Luftfeuchtigkeit
Die in einem Kubikmeter Luft tatsächlich enthaltene Wasserdampfmenge
Relative Feuchtigkeit [%]
Verhältnis der tatsächlich enthaltenen zur maximal möglichen Menge des Wasserdampfes in der Luft
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[2] Vgl. Technische Richtlinie Nr 1 des Glaserhandwerks, 2009; Seite 92
abP
Allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis. Sie wird von bauaufsichtlich anerkannten Prüfstellen auf Grundlage der Landesbauordnung erteilt, um nicht geregelte Bauteile oder Bauarten allgemein anwendbar zu machen. [3]
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[3] Vgl. Technische Richtlinie Nr 1 des Glaserhandwerks, 2009; Seite 10
Abstandhalter
Profil zur Aufrechterhaltung eines Mindestabstandes zwischen zwei Scheibenflächen oder allgemein zwischen zwei Oberflächen. Abstandhalter bestehen i. d. R. aus Metall, Kunststoff oder organischen Materialien. [4]
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[4] Vgl. Technische Richtlinie Nr 1 des Glaserhandwerks, 2009; Seite 7
abZ
Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung. Diese Allgemeinverfügung regelt die Verwendbarkeit von nicht geregelten Bauprodukten und Bauarten. Sie wird vom Deutschen Institut für Bautechnik (DiBt) auf Grundlage der Landesbauordnung erteilt. [5]
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[5] Vgl. Technische Richtlinie Nr 1 des Glaserhandwerks, 2009; Seite 9
Äquivalente Luftschichtdicke (sd-Wert)
Sie ist das Maß für die Wirkung einer Dampfbremse und gibt an, wie viel gasförmiges Wasser (Wasserdampf) durch einen Stoff / ein Bauteil hindurch gelassen wird. Die erforderliche Höhe der sd-Werte ist durch die DIN 4108-3 in Abhängigkeit des Bauteils bzw. dessen Aufbau geregelt.[6]
sd = μ * d [m]
μ = Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl
d = Schichtdicke [m]
Nach DIN 4108-3 gilt:
sd-Wert ≥ 0,5 m bis ≤ 1500 m = Dampfbremse
sd-Wert > 1500 m = Dampfsperre
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[6] Vgl. Technische Richtlinie Nr 1 des Glaserhandwerks, 2009; Seite 14
Barometrische
Druckänderung
Luftdruckänderung durch Veränderung der Wetterlage [8]
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[8] Vgl. Technische Richtlinie Nr 1 des Glaserhandwerks, 2009; Seite 18
Basisglas
Grundlage für Flachglas fast aller Bereiche und Vorprodukte für die
Weiterverarbeitung. Beispiel: Floatglas nach DIN 572 ist Basisglas zur
Herstellung von TVG [9[
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[9] Vgl. Technische Richtlinie Nr 1 des Glaserhandwerks, 2009; Seite 19
Beschichtung
Das Auftragen von metallischen, organischen oder anorganischen
Schichten auf das Glas für den Sonnen- oder den erhöhten
Wärmeschutz, zur Spiegelherstellung, zu dekorativen Zwecken
(Sichtschutz, optische Gestaltung) und zur Veränderung der
Oberflächeneigenschaften (z. B. hydrophil / hydrophob) [10]
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[10] Vgl. Technische Richtlinie Nr 1 des Glaserhandwerks, 2009; Seite 21
Blindes Glas
Entsteht durch Auslagerungen von Alkaliionen aus der Glasoberfläche.
Die Gläser sind an ihrer Oberfläche durch Verletzung der Glasstruktur
getrübt. Dieser chemische Prozess steht in starker Abhängigkeit von
Temperatur, Feuchte, Einwirkungsdauer sowie Konzentration des
einwirkenden Mediums. Der Begriff steht auch für die Eintrübungen im
Isolierglas. [11]
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[11] Vgl. Technische Richtlinie Nr 1 des Glaserhandwerks, 2009; Seite 24
Butyl
Abdichtungsmasse, überwiegend für Isolierglas, auf der Basis von
Polyisobutylen (dauer-plastischer Dichtstoff).
Butylband
Butyldichtungsbänder/-profile sind vorprofilierte, plastisch bleibende,
nicht reaktive und im Allgemeinen selbstklebende
Abdichtungsmaterialien. Sie werden entweder zwischen Fugenflanken
oder abdeckend über Fugen eingebaut und dichten Fugen und Flächen
ab, ohne zu erhärten. Sie werden häufig auf der Raumseite von
Fenster-Anschlussfugen eingesetzt. [12]
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[12] Vgl. Technische Richtlinie Nr 1 des Glaserhandwerks, 2009; Seite 28f
DIN-Normen
Vom Deutschen Institut für Normung e.V. als Arbeitsergebnis seiner
Arbeitsausschüsse herausgegebene Regelwerke. [13]
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[13] Vgl. Technische Richtlinie Nr 1 des Glaserhandwerks, 2009; Seite 37
Einfachverglasung
Fenster oder Türrahmen, in welchen eine Einfachscheibe (monolithisch
oder VG/VSG) eingebaut ist. Einfachverglasungen werden aufgrund
ihres schlechten Wärmedurchgangskoeffizienten nicht mehr für die
Außenverglasungen im Wohnungsbau verwendet. Der Einsatz als
Raumtrennung im Innenbereich ist weiterhin möglich. [15]
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[15] Vgl. Technische Richtlinie Nr 1 des Glaserhandwerks, 2009; Seite 44
Einscheiben-Sicherheitsglas
(ESG)
Besteht aus einer speziell wärmebehandelten Glasscheibe, welche
eine erhöhte Beständigkeit gegen Temperaturwechsel sowie eine hohe
Biege-, Schlag- und Stoßfestigkeit bietet. Im Bruchfall zerfällt ESG in
kleine, lose zusammenhängende Bruchstücke und weist dadurch eine
geringe Verletzungsgefahr auf (DIN EN 12150). Die erhöhte Festigkeit
entsteht durch den Vorspannprozess. Dabei wird die Glasscheibe im
Vorspannofen unter ständiger Bewegung auf ca. 620°C erhitzt und
anschließend beidseitig mit kalter Luft abgeschreckt. Beim Abkühlen
erkalten die Oberflächen schneller als die Kernzone, wodurch sich im
Glas Zonen unterschiedlicher Spannungen ausbilden, die dem Glas
seine charakteristische Eigenschaft verleihen. Es muss eine dauerhafte
Kennzeichnung am Produkt erfolgen.
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[15] Vgl. Technische Richtlinie Nr 1 des Glaserhandwerks, 2009; Seite 44
Einscheiben-Sicherheitsglas
- heißgelagert (ESG-H)
Nickel-Sulfid-Einschlüsse können zum Bruch einer ESG-Scheibe
führen. Durch eine Volumenzunahme der NiS-Kristalle bei Erwärmung
wird der Spontanbruch im Glas ausgelöst. Deshalb wird heißgelagertes
ESG nach dem Vorspannprozess einem exakt definierten
Heißlagerungstest (Heat-Soak-Test) unterzogen, um ein Versagen der
Scheibe künstlich herbeizurufen, falls diese durch Nickel-Sulfid-
Einschlüsse verunreinigt ist. Heißgelagertes ESG unterliegt den
Anforderungen der DIN EN 14179 und den Anforderungen, die in der
Bauregelliste A Teil 1, lfd. NR. 11.13, Anlage 11.11 formuliert sind.
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[15] Vgl. Technische Richtlinie Nr 1 des Glaserhandwerks, 2009; Seite 44
Emissivität (Low-E)
Wärmeabstrahlung einer Oberfläche im Verhältnis zu einem genau
definierten, sogenannten „schwarzen Körper“. Low-E steht für Low-
Emissivity (niedrige Wärmeabstrahlung). Low-E-Glas fungiert in
Isolierglas als Wärmeschutzglas. Dabei wird der Strahlungsverlust
durch eine metallische Beschichtung an einer Glasoberfläche
herabgesetzt. [16]
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[16] Vgl. Technische Richtlinie Nr 1 des Glaserhandwerks, 2009; Seite 48ff
Fourcault-Verfahren
Altes Flachglas-Ziehverfahren mit Schlitzdüse (lotrecht); nach dem
belgischen Erfinder Fourcault. [17]
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[17] Vgl. Technische Richtlinie Nr 1 des Glaserhandwerks, 2009; Seite 55
g-Wert
Der Gesamtenergiedurchlassgrad einer Verglasung bezeichnet das
Verhältnis zwischen der Energie, die durch die Verglasung in den Raum
gelangt, und der insgesamt auftreffenden Sonnenenergie. Er setzt sich
aus der direkten Strahlungstransmission und der sekundären
Wärmeabgabe (Wärmestrahlung und Glaserwärmung) zusammen. [18]
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[18] Vgl. Technische Richtlinie Nr 1 des Glaserhandwerks, 2009; Seite 61
Glasstatik
Berechnung und Dimensionierung zur Erlangung der geforderten
Tragsicherheit und Gebrauchstauglichkeit von Glas im Bauwesen nach DIN 18008.
Kräfte und deren gegenseitige Auswirkungen werden berechnet. [19]
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[19] Vgl. Technische Richtlinie Nr 1 des Glaserhandwerks, 2009; Seite 67
Horizontalverglasung
Eine an mindestens zwei gegenüberliegenden Seiten linienförmig
gelagerte Verglasung, die mehr als 10° gegen die Vertikale geneigt ist.
Gilt auch für Verglasungen mit geringerer Neigung gegen die Vertikale,
sofern bei diesen eine Belastung durch Schneeanhäufung möglich ist.
(z. B. lotrechte Teile von Shed-Verglasungen). Siehe auch Technische
Richtlinie des Glaserhandwerks Nr. 19 „Linien- und punktförmig
gelagerte Verglasungen“ sowie DIN 18008. [20]
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[20] Vgl. Technische Richtlinie Nr 1 des Glaserhandwerks, 2009; Seite 72
ISO
Internationale Organisation für Normung. Eine in das deutsche
Normenwerk aufgenommene ISO-Norm enthält die Bezeichnung DIN
ISO [20]
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[20] Vgl. Technische Richtlinie Nr 1 des Glaserhandwerks, 2009; Seite 72
Isochorer Druck
[N/mm²]
Bei Mehrscheiben-Isolierglas geht man davon aus, dass sich der Druck
im Scheibenzwischenraum ändert, wenn eine oder mehrere der
folgenden Bedingungen eintritt oder eintreten:
- Temperaturänderung
- Änderung des meteorologischen Drucks
- Differenz der Ortshöhe zwischen Einbauort und Herstellort [20]
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[20] Vgl. Technische Richtlinie Nr 1 des Glaserhandwerks, 2009; Seite 72
Isotherme
Eine gedachte Linie, die Orte gleicher Temperatur miteinander
verbindet. Mithilfe der Isotherme können Temperaturverläufe innerhalb
eines Bauteils dargestellt werden. [20]
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[20] Vgl. Technische Richtlinie Nr 1 des Glaserhandwerks, 2009; Seite 72
k-Wert
Veraltete Bezeichnung für den Wärmedurchgangskoeffizienten – heute
U-Wert genannt [21]
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[21] Vgl. Technische Richtlinie Nr 1 des Glaserhandwerks, 2009; Seite 75
Kondensat
Sichtbarer Feuchte-Niederschlag, der dann auftritt, wenn das
vorhandene Raumklima einen zu hohen Wasserdampfanteil hat oder
wenn durch örtliche Verhältnisse die normale Luftbewegung vor dem
Fenster unterbrochen und die Oberflächentemperatur niedriger als die
Sättigungstemperatur ist.
Bei modernen Wärmeschutzverglasungen kann, je nach den örtlichen
Verhältnissen, auch auf der Außenseite der Verglasung Kondensat
auftreten. Diese Erscheinung ist ein physikalisches Phänomen,
welches durch die niedrige Oberflächentemperatur der Verglasung
bedingt ist. Sie tritt typischerweise im Herbst oder Frühjahr am Morgen
nach überwiegend nicht bedecktem Himmel auf. In Extremsituationen
kann das Kondensat auch gefrieren. [21]
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[21] Vgl. Technische Richtlinie Nr 1 des Glaserhandwerks, 2009; Seite 75
Konkav
Lat. Concavus = ausgehöhlt, nach innen gewölbt. [22]
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[22] Vgl. Technische Richtlinie Nr 1 des Glaserhandwerks, 2009; Seite 85
Konvex
Lat. Convexus = gewölbt, gerundet, nach außen gewölbt. [23]
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[23] Vgl. Technische Richtlinie Nr 1 des Glaserhandwerks, 2009; Seite 87
Lichttransmissionsgrad
(τv)
Prozentualer Anteil der Sonnenstrahlung im Bereich des sichtbaren
Lichts (von 380 bis 780 nm), der von außen nach innen senkrecht durch
das Glas übertragen wird. Es ist abhängig von der Glasdicke und der
Zusammensetzung des Glasgemenges von der jeweiligen
Beschichtung. [24]
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[24] Vgl. Technische Richtlinie Nr 1 des Glaserhandwerks, 2009; Seite 91
Mehrscheiben-Isolierglas
(MIG)
Verglasungseinheit aus zwei oder mehreren gleich- oder
verschiedenartigen Glasscheiben, die durch einen oder mehrere luftbzw.
gasgefüllte Scheibenzwischenräume (SZR) voneinander getrennt
werden. Abstandshalter gewährleisten den Scheibenabstand. SZR
können unterschiedlich stark sein. Die Scheiben sind durch
Dichtungsmassen an den Rändern luft- bzw. gas- und
feuchtigkeitsdicht miteinander verbunden. [25]
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[25] Vgl. Technische Richtlinie Nr 1 des Glaserhandwerks, 2009; Seite 94f
Membrantragwirkung
Versteifende Effekte allseitig gelagerter Scheiben im Bereich der
Befestigung, die in geometrisch nicht linearen Berechnungen durch
EDV-Programme nach der Finite-Elemente-Methode (FEM)
berücksichtigt werden. Dies wird relevant, wenn die Durchbiegung
rechnerisch größer als die Scheibendicke ist (f >d).[26]
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26 Vgl. Technische Richtlinie Nr 1 des Glaserhandwerks, 2009; Seite 96f.
Mindestglaseinstand
Nach DIN 18008-2 sind 10 mm einzuhalten. Des Weiteren ist er so zu
wählen, dass die Standsicherheit der Verglasung sichergestellt ist. Der
Mindestglaseinstand nach DIN 18008-2 ist nicht mit dem
Regelglaseinstand bei Verglasungen zu verwechseln.[26]
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26 Vgl. Technische Richtlinie Nr 1 des Glaserhandwerks, 2009; Seite 96f.
Monolithisches Glas
Flachglas, das aus nur einer statisch wirksamen Scheibe besteht, z. B.
Floatglas, ESG, ESG-H, etc. [27]
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27 Vgl. Technische Richtlinie Nr 1 des Glaserhandwerks, 2009; Seite 99
Polyurethan (PUR)
Dicht- und Dämmstoff. Reaktiver Kunststoff, der in Ein- oder Zwei-
Komponentenform erhältlich ist. Die Reaktion der Ein-
Komponentenform erfolgt durch Luftfeuchtigkeit und Sauerstoff, bei
Zwei-Komponentenmassen durch Einmischen einer
Reaktionskomponente vor der Verarbeitung. Polyurethane können je
nach Herstellung hart und spröde, aber auch weich und elastisch sein.
Sie finden als Klebstoff, Lack oder Dämmstoff Verwendung.[28]
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28 Vgl. Technische Richtlinie Nr 1 des Glaserhandwerks, 2009; Seite 107ff.
Polyvinylbutyral (PVB)
Zähelastische Folie, die zwei oder mehrere Glasscheiben zu einer
Verbundsicherheitsglaseinheit verbindet.
Psi (Ψ)
Im Bereich des Wärmeschutzes ist es ein Faktor, welcher die „lineare
Wärmebrücke“ des Isolierglasanbindungssystems“ in der Einheit W/mK
berücksichtigt. Bei der Bemessung von Glas ein Kombinationsbeiwert.
Randverbund des Isolierglases
Abdichtung zwischen den Scheiben einer Verglasungseinheit, i. d. R.
bestehend aus Abstandshalter, Primär- und Sekundärdichtstoff. Bei der
Produktion eines Isolierglases wird ein Randverbund hergestellt, der
einerseits das Eindringen von Wasserdampf in den
Scheibenzwischenraum (SZR) und andererseits ein Entweichen des
Luft- oder Gasgemisches aus dem SZR verhindert. Definiert den
Abstand der Scheiben und dient zur Aufnahme des
Trocknungsmittels.[29]
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29 Vgl. Technische Richtlinie Nr 1 des Glaserhandwerks, 2009; Seite 111
Resttragfähigkeit
Im Allgemeinen das Vermögen einer Verglasung, nach dem Bruch von
einer oder mehreren Bauteilschichten, über einen begrenzten Zeitraum
den einwirkenden Lasten nicht völlig nachzugeben. Bei einer
Verglasung muss der Raumabschluss und / oder die Tragfähigkeit über
eine bestimmte Zeit gewährleistet werden.30
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30 Vgl. Technische Richtlinie Nr 1 des Glaserhandwerks, 2009; Seite 112
Schlagregendichtigkeit
Schutz, den ein Fenster bei gegebener Windstärke, Regenmenge und
Beanspruchungsdauer gegen das Eindringen von Wasser gewährt
(DIN EN 12208).[31]
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31 Vgl. Technische Richtlinie Nr 1 des Glaserhandwerks, 2009; Seite 116
Seitenverhältnis
Nach DIN 18008 (früher TRLV und TRAV) Verhältnis von langer zu
kurzer Kante, z. B. von Scheiben mit Einfluss auf die Glasstatik. Darf
bei Horizontalverglasungen und allseitiger Lagerung und einer
Stützweite > 1,20 m nicht größer als 3:1 (lange Kante zu kurze Kante)
sein.[32]
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32 Vgl. Technische Richtlinie Nr 1 des Glaserhandwerks, 2009; Seite 119f.
Sicherheitsglas
Nach GUV-SI 8027 nur Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG) und
Verbund-Sicherheitsglas (VSG).
Taupunkt
Temperatur der Luft, bei der bei fortschreitender Abkühlung die erste
Feuchtigkeitsabscheidung erfolgt. Die Höhe des Taupunktes ist
abhängig von der relativen Feuchtigkeit und der Ausgangstemperatur
der Luft.[33]
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33 Vgl. Technische Richtlinie Nr 1 des Glaserhandwerks, 2009; Seite 131